Das mobile Spiel des polnischen Entwicklerstudios PlayWay S.A. ist ideal für alle, die gern aufräumen und einrichten. Ob nun im echten Leben oder rein digital, sei euch überlassen. Kurzum, das Spiel macht richtig Spaß. Dennoch gibt es einen entscheidenden Nachteil.

(Gespielt wurde auf einem Samsung Galaxy Note 10+)

Die App in der Übersicht

• Entwickler: PlayWay S.A.
• Preis: kostenlos mit In-App-Käufen
• Altersfreigabe: keine, empfohlen ab 4+
• Größe: 140 MB (Android), 386 MB (Apple)
• Genre: Simulation

Anleitung: So geht’s

Nach einer kurzen Einführung könnt ihr schon loslegen. Renoviert zunächst euer eigenes Büro, das euch zu Beginn zur Verfügung gestellt wird oder verdient Geld, indem ihr euch für einen der zahlreichen Aufträge entscheidet. Je nach Umfang der Arbeiten könnt ihr hier unterschiedlich viel Geld verdienen. Die Aufgaben sind jedoch immer gleich:

• Müll entsorgen (Hand)
• Saubermachen (Wischmopp)
• Fenster putzen (Hand)
• Wände spachteln (Glättekelle)
• Bodenbelag verlegen (Fliesenkelle)
• Tapezieren und/oder streichen (Roller, Fliesenkelle)
• Alte Steckdosen und Lichtschalter austauschen (Hand)
• Umgeworfene Objekte an ihren Platz räumen (Hand)
• Abgewohnte Gegenstände verkaufen und durch neue ersetzen (Scanner + Hand)

Getrennt nach Raum wird euch angezeigt, welche Aufgaben ihr erledigen müsst. Achtet auf die Anzahl der Aufgaben, um einen Überblick zu behalten, wie weit ihr schon gekommen seid. Nutzt das richtige Werkzeug für die Aufgabe.

Da ihr für einen fremden Auftraggeber arbeitet, werden euch konkrete Vorgaben gemacht, etwa zur Wandfarbe oder Schlafzimmerdeko. Nachdem alle Aufgaben erledigt sind, erhaltet ihr euren Verdienst. Hier habt ihr die Wahl, ob ihr das Geld sofort (mit Abzug) erhaltet oder in einigen Stunden in voller Höhe.

Wenn ihr genügend Geld verdient habt, könnt ihr euch für ein Haus entscheiden, das ihr renovieren, neu einrichten und später mit Gewinn verkaufen könnt.

Navigation und Menü

Nutzt die linke Seite eures Bildschirms, um euch im Raum fortzubewegen, dies gelingt mit wischenden Auf- und Ab-Bewegungen des Fingers. Anfangs geht das noch nicht so gut, wird mit laufender Spielzeit aber immer besser. Um euch einen Rundumblick über den Raum zu verschaffen, nutzt ihr die rechte Seite des Bildschirms. Ähnlich wie bei einem Joystick führt ihr kreisende Bewegungen mit dem Finger aus, damit ihr euch herumdrehen könnt.

Das Tablet enthält euer Menü. Hier könnt ihr euch offene (Post) und abgeschlossene Aufträge (Archiv), eure Häuser sowie im Immobilienbüro alle Häuser ansehen, die zum Verkauf stehen.

Mit einem Klick auf den Shop könnt ihr alle zur Verfügung stehenden Gegenstände abrufen und einkaufen. Wählt ihr die Tür aus, könnt ihr zurück ins Hauptmenü, zurück ins Büro oder in die Optionen gehen.

Auch ohne In-App-Käufe machbar?

Für erledigte Aufträge, aber auch für Fortschritte erhaltet ihr Münzen sowie sogenannte Flipcoins. Vor allem letztere sind sehr wichtig, da ihr hiermit einen niedrigeren Kauf- oder höheren Verkaufspreis aushandeln oder Objekte im Shop freischalten könnt. Anfangs sind keine Objekte freigeschaltet und somit für euch nicht nutzbar, dies erledigt ihr nach und nach – entweder bei Aufträgen oder, wenn ihr eine Tapete oder einen Stuhl für euer Büro oder Haus nutzen wollt.

Ich nutze das Spiel nun einige Wochen und musste noch kein echtes Geld ausgeben. Vorteil der Aufgaben ist es, dass diese nicht sofort abgeschlossen werden müssen. Wartet einfach damit und spielt an anderer Stelle weiter, um Fortschritte zu erzielen und somit neue Flipcoins zu erhalten. Auch das im Spiel angebotene Starterpaket wird nicht benötigt.

Review: Positives und Negatives

Anfangs ist die Navigation, vor allem in sehr kleinen Räumen gewöhnungsbedürftig. Besonders schwierig erreichbare Ecken sind kaum zu bearbeiten, ohne dicht genug heranzukommen. Da sich sowohl auf der linken als auch der rechten Bildschirmseite Menüpunkte befinden, ist der Platz für den Finger eher klein.

Problematisch ist auch die fehlende Bezeichnung der Objekte, wenn diese gekauft oder im Raum verarbeitet wurden. Dies betrifft nicht die Aufgaben, hier wird der Kundenwunsch jederzeit angezeigt. Bei der Renovierung der eigenen Häuser fehlen diese Vorgaben jedoch. Die Wahlfreiheit kann zum Problem werden. Ist etwa der Farbeimer leer und muss nachgekauft werden, hilft oft nur raten. Da viele Farbtöne im Shop zwar ähnlich aussehen aber eine unterschiedliche Bezeichnung haben, solltet ihr euch merken, welche Farbe ihr zuletzt aufgetragen habt. Da auch eine Rückgängig-Machen-Funktion fehlt, solltet ihr besonders aufmerksam sein, da Fehler andernfalls schnell teuer werden können – etwa wenn der falsche Gegenstand verkauft wurde.

✔ kurze Ladezeiten

✔ keine Werbung

✔ Suchfunktion für Gegenstände

✔ einfach und schnell erlernbar

✘ begrenzte Anzahl Gegenstände (derzeit 563)

✘ jeder neue Gegenstand muss mit Flipcoins freigeschaltet werden

✘ keine Rückgängig-Machen-Funktion

✘ Farben/Gegenstände im Raum nicht benannt (Tooltip)

✘ Teils unappetitliche Optik (Flecken)

✘ Navigation auf kleinen Displays schwierig

Fazit: Für alle Fans von Marie Kondo und Co.

Bisher hat das Spiel fast durchweg positive Rezensionen erhalten, verständlich. Ich gehöre ebenfalls zu den Fans der App. Zwar sind die Tätigkeiten repetitiv, aber gerade diese Wiederholungen haben etwas Beruhigendes. Zudem stellt sich bei mir jedes Mal ein wohliges Gefühl ein, wenn der Raum entmüllt und sauber gewischt wurde. Positiv ist ebenfalls die Geräuschkulisse, das sanfte Wischgeräuch oder die über die Wand schabende Spachtelkelle sorgt für ein authenthisches Erlebnis. Ähnliche Emotionen erlebe ich, wenn ich Renovierungssendungen auf TLC oder HGTV schaue. Wenn aus einer Bruchbude eine Wohlfühloase wird, ist das ein erhebendes Gefühl. Bei The Sims gehörte das Einrichten der Wohnung oder des Hauses immer zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Kein Wunder also, dass ich nun auch die House Flipper App sehr mag.

Perfekt ist das Spiel nicht, aber die Appmacher scheinen großes Interesse an einer kontinuierlichen Weiterentwicklung zu haben. So wurde im März ein erstes Update veröffentlicht, das neue Aufgaben, Events und (endlich) neue Objekte mit sich brachte. Darüber hinaus wurde der Austausch von elektronischen Anlagen detaillierter; statt simplem Einsetzen muss nun verkabelt und geschraubt werden, bis alles sitzt.

Würden regelmäßig neue Objekte hinzukommen, kann die App lange viel Freude machen, für mich wären auch kostenpflichtige Boxen oder ein Abomodell vorstellbar, das mich immer wieder mit neuen Tapeten, Lampen und Co. versorgt.

Alle Bilder: Screenshots PlayWay S.A. House Flipper