Playstation

In SIMS 4 eine Familie gründen: Herausforderungen und Glücksmomente

Nach etlichen Jahren ist es mal wieder Zeit, den SIMS eine Chance zu geben. Dank PS+-Abo komme ich sogar kostenlos an das Spiel.

Ich kann mich noch an meine ersten Spielerlebnisse mit SIMS 2 erinnern. Häuser entwerfen, Designermöbel kaufen und das Traumhaus bestücken. Ab und an stirbt ein Sim, weil ich mit Möbelrücken beschäftigt bin statt Essen zu kochen. Doch als ich dank Cheatcode unbegrenzt Simoleons habe, wird der Spielspaß immer kleiner. Irgendwann gebe ich es auf und das Spiel gerät in Vergessenheit.

Startschwierigkeiten – Neuerungen und Bugs in SIMS 4

Zunächst geht es darum, meine Sims zu gestalten. Doch wie komme ich ins Menü? Nach gefühlt stundenlangem Herumprobieren komme ich ins Gestaltungsmenü. Da ich nun keine Maus mehr nutze, muss ich die Tasten und die Sticks ausprobieren. Endlich bin ich drin und es kann loslegen.

Eigenen Sim erstellen

Die Möglichkeiten sind nun schier mannigfaltig. Jedes Detail kann variiert und verändert werden. Vom Gesicht, über Körperform und Tattoos hin zu Outdoor- und Schlafkleidung. Ich verbringe einige Stunden damit, einen Sim nach meinem Ebenbild zu gestalten. Gleich danach kommt auch mein Mann an die Reihe. Doch so fortschrittlich die Gestaltungsmerkmale mittlerweile auch sind, eins fehlt mir zum Glück: Lange Männerhaare für meinen männlichen Sim sind nicht auffindbar (außer hippen Dreadlocks). Auch das Bauen mit dem Playstation-Controller ist mühselig, vor allem das Aufsetzen des Dachs stellt mich vor große Hürden. Man setzt jetzt nur einen Teil des Daches auf das Haus und muss sich das Dach wie gewünscht in Form ziehen. Unschöne Lücken zwischen Hauswand und Dach bleiben zurück.

Hinzu kommen zahlreiche Bugs, die mir im weiteren Spielverlauf unangenehm auffallen. Meine Schriftstellerkarriere gerät ins Stocken, weil mein Sim kein Buch mehr schreiben kann. Dreckiges Geschirr wird nicht mehr weggeräumt, sondern stapelt sich überall in der Wohnung und muss schließlich über die Löschtaste im Baumenü entfernt werden. Als mein Herd Feuer fängt, bleiben meine Sims passiv. Früher konnte ich die Feuerwehr kontaktieren, heute sind meine Sims auf sich alleine gestellt. Ich muss das Spiel neu laden, um mein Haus vor dem Feuertod zu retten.

Nervig sind außerdem die langen Ladezeiten. Es vergehen mehrere Minuten, bevor das Spiel einsatzbereit ist.

SIMS 4-Familie gründen – Techtelmechtel Plus

Nachdem meine Sims nun schon seit einigen Wochen zusammengelebt haben, ist es an der Zeit, eine Familie zu gründen. Die Voraussetzungen könnten nicht besser sein. Mein Mann verdient als IT-Profi richtig viel Geld. Dank selbst programmierter Apps und anderer Projekte fließen regelmäßig Tantiemen, die uns eine gute Grundlage für die Familiengründung bieten, in die Haushaltskasse. Auch bei mir kommen neben meinem normalen Tageslohn noch zusätzliche Einnahmen aus Büchern hinzu. Ich arbeite als Schriftstellerin und habe bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht. 70.000 Simoleons auf dem gemeinsame Konto sollten für die Familiengründung doch ausreichen, oder?

Wir wohnen in einem zweigeschossigen Haus, das es an nichts fehlt. Technische Spielereien, großer Garten und Pool. Außerdem ist noch viel Platz für ein großzügiges Kinderzimmer vorhanden.

Meine Sims sind verliebt und glücklich

Hinzu kommt, dass wir kürzlich Seelenverwandte geworden sind, was könnte schon schief gehen? Ich beschließe, beim „Techtelmechtel“ auf Ganze zu gehen und ein „Baby zu machen“. Es klappt sofort.

Doppeltes Kinderglück

Ich mache einen Schwangerschaftstest: Er ist positiv.

Freudige Nachrichten

Kurz danach die ersten Schwangerschaftsanzeichen. Wenn ich die Toilette benutzen will, kann ich nun auch „Übergeben“ auswählen. Verpixelt wird hier nichts mehr. Schwangerschaft gnadenlos.

Toilette benutzen – Übergeben!

Ich werde immer dicker und muss mehrmals am Tag essen. Außerdem ist mein Sim immer müde – wie im echten Leben also. Meine Anzeigen sind ständig rot, ich bin unzufrieden und mir ist fast den ganzen Tag unwohl.

Einige Tage vor der Geburt kann ich in den Mutterschutz gehen. Dann ist es soweit, im Krankenhaus werde ich zur Mutter. Doch irgendetwas scheint da schief gegangen zu sein. Da ich auf Nummer sicher gehen wollte, dass es mit dem Baby klappt, habe ich unsere Sims innerhalb weniger Stunden zweimal zusammen ins Bett geschickt. Ich bin nun Mutter von Zwillingen geworden. Hilfe!

Doppelter Kindersegen – mein Sim hat Zwillinge bekommen

Ständig unzufriedener Nachwuchs

Ich kontrolliere nun also nicht mehr nur zwei erwachsene Sims, sondern auch zwei Babys. Fast sofort mache ich meinen ersten Fehler. Ich lasse meine Babys zu Kleinkindern heranwachsen. Aus Babys, die den ganzen Tag zufrieden in ihren Wiegen liegen, sind zwei anspruchsvolle Kleinkinder mit fast unstillbaren Bedürfnissen geworden.

Die Kinderwagen werden ausgemustert und das Kinderzimmer angelegt. Die Auswahl im Baumodus ist hervorragend. Neben Kindermöbeln, ordentlich Deko (!) und Spielzeug bietet das Inventar mögliche Dinge für eine spätere Karriere. Ich kaufe einen Basteltisch und einen Zauberertisch. Tablet und programmierbarer Roboter sind ebenfalls ein Muss – der Papa wird den Kleinen schon das nötige Hintergrundwissen beibringen.

Das Einrichten und Planen macht – wie immer bei SIMS – großen Spaß. Welche Tapete könnte meinen Kindern gefallen? Knuddelteddy auf den Nachttisch, Mega-Puppenhaus (natürlich das teuerste im Angebot) aufgestellt und schon können die Kiddies einziehen.

Ich spiele aus Sicht meiner erwachsenen Sims, Selbstständigkeit ist ausgeschaltet.

Schnell bin ich überfordert. Die Anzeigen meiner beiden Kinder sind dauerrot. Sie sind entweder traurig oder wütend, bekommen Hunger-Tobsuchtsanfälle oder dampfen grün, weil mal wieder keine Zeit für ein Schaumbad war. Kaum sind sie im Bett, liegen sie weinend auf dem Kinderzimmerboden und wollen gefüttert werden. Da ich es nicht mehr schaffe, meine Sims auf Toilette zu schicken, kaufe ich eine Erwachsenentoilette und stelle sie in das Zimmer der Kinder. Hinzu kommt, dass die Eltern im Erdgeschoss, die Kinder aber in der zweiten Etage wohnen. Das ständige Hin- und Herlaufen kostet Zeit. Zeit, die meinen erwachsenen Sims zum Schlafen und Essen fehlt.

Meine Sims wollen Aktionen nicht mehr ausführen. Immer, wenn sie verspielt/kokett sind oder ihnen unwohl ist, ignorieren sie meine Anweisungen. Die Kinder schlafen auf dem Badezimmerboden oder im Hochstuhl ein. Als sie anfangen zu krabbeln und die Welt zu entdecken, erklimmen sie selbstständig die lange Treppe. Bin ich froh, dass das Sterben in den SIMS 4 abgeschafft wurde. Sonst wäre ich bald wieder kinderlos.

Kontrolle abgeben

Ich muss etwas Neues ausprobieren. Eine längere Elternzeit ist keine Lösung, ich kann nur noch tageweise Urlaub nehmen oder meinen guten Schriftstellerjob kündigen. Über das Telefon beauftrage ich eine Nanny. Doch die Ernüchterung folgt bald. Sobald sich ein Sim wieder um die Kinder kümmert, verabschiedet sich das Kindermädchen und ich muss es neu anrufen. Auch das Essen wird zum Problem. Ich beschließe einen Caterer zu engagieren, der meine erwachsenen Sims mit Essen versorgt. Doch auch hier kommt mir ein Bug in die Quere. Unabhängig davon, welchen der Nachbar-Sims ich auswähle, mein eigener Sim wird zum Caterer. Wie ärgerlich.

Die Sims-Kinder entdecken die Welt

Ich schaue noch mal in den Spielmodus und beschließe die Selbstständigkeit wieder zu aktivieren. Meine Sims sind nun autark.

Meine beiden erwachsenen Sims kümmern sich nun wieder selbst um ihre Bedürfnisse, machen sich Essen oder nutzen die VR-Kabine im 2. OG, wenn der Spaßlevel auf ein bedenkliches Niveau abgesunken ist. Ich kontrolliere nun meine beiden Kinder und entdecke schnell, wie viel Spaß das macht. Sie sind nun kein nötiges Ärgernis mehr, das bewältigt werden muss, sondern eine Chance, Neues im Spiel zu entdecken. Ich schaue in den Kinderkopf und erlebe die Welt von SIMS 4 neu. So wollen meine Kinder mit den Erwachsenen über Dinos, Superhelden oder Prinzessinnen sprechen, sie können um Essen oder ein Bad bitten. Die Magie zeigt sich in den kleinen Mutter/Vater – Kind-Momenten, etwa als zusammen gespielt wird oder das Kind tanzend dem Kinderkanal im Radio lauscht. Langsam lernen meine Kinder, ihre Fantasie- oder Bewegungsfähigkeit auszubauen. Endlich sind meine Kinder glücklich. Ich bin es auch, weil ich nun wieder öfter spielen möchte, um zu sehen, wie sich meine SIMS-Familie weiter entwickelt.

Glückliches Kind – glücklicher Sim

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